Vollautomatische BSP-Produktion in Russland

Ausgelegt auf bis zu 18,40 m lange BSP-Elemente, realisierte MINDA beim russischen Kunden Ladozhsky ein maßgeschneidertes Brettsperrholz-Werk. Doch das war der Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

Rund zwei Autostunden östlich von St. Petersburg in der Region Leningrad befindet sich das Unternehmen ZAO Ladozhsky DSK in Avrovo, das zu den großen Holzbearbeitungsunternehmen Russlands zählt.
In Anwesenheit hochrangiger Politikvertreter weihte der Generaldirektor Yuri Vorobyev am 16. April 2021 das neue Brettsperrholz-Werk feierlich ein und zeigte mit Stolz die vollautomatische Fertigung.
Seit dem nimmt die Produktion kontinuierlich Fahrt auf, was Anlass für einen Zwischenbericht gibt.

Die Planungen seitens ZAO Ladozhsky für die Errichtung einer Brettsperrholz-Produktion begannen schon vor längerer Zeit. MINDA musste daher ein Anlagenkonzept für eine bereits bestehende Halle entwickeln, welche mit ca. 260 m x 95 m zwar geräumige Abmessungen hat, in der jedoch auch noch weitere Produktionslinien Platz finden sollten.

Das Herzstück der Anlage stellt die Hochgeschwindigkeitspresse TimberPress 336 HS dar. Die Ausführung der Presse für maximale Produktabmessungen von Plattenbreiten bis zu 3,65 m bei einer Länge von 18,40 m ist außergewöhnlich und verschafft ZAO Ladozhsky derzeit ein Alleinstellungs-merkmal auf dem russischen Markt.
Der zur Presse gehörende Legetisch mit vollflächigem Kunststoff-Kettenförderer wird durch ein Doppel-Vakuum-Legeportal beschickt, welches die losen Quer- und Längslagen von den Vorbereitungsplätzen aufnimmt und anschließend auf dem Legetisch das zu verpressende Paket bildet. Zwischen den Legezyklen trägt ein 3.700 mm breiter Klebstoff-Auftragskopf den 1K-PUR Klebstoff in einem Zug auf.

Ein vorausschauendes Anlagenkonzept

Durch den Reversierantrieb des Legetisches ist es möglich, bereits verpresste Pakete aus der Presse heraus wieder in den Legebereich zu fahren und anschließend weitere Lagen aufzulegen, zu beleimen und erneut zu verpressen. Dieses System ermöglicht, mit nur einem Klebstoff bei verhältnismäßig kurzer offener Zeit zu arbeiten. Trotzdem können jedoch Brettsperrholz-Platten mit großer Lagenanzahl und vielen Leimfugen hergestellt werden. „Nur durch dieses von MINDA erarbeitete Konzept konnten die Ziele hinsichtlich Anlagenkapazität einerseits und Produktvielfalt andererseits erreicht werden“, erinnert sich Yuri Vorobyev.

Doch damit nicht genug. „Der Markt wird weiter wachsen, die Anforderungen an das Produkt werden zulegen – darauf muss man vorbereitet sein“, stellt Yuri Vorobyey klar. Dementsprechend ist das weitere Anlagenkonzept auch vorausschauend konzipiert.

Querlagen-Lamellen können über eine Kappanlage aus keilgezinkten Lamellen passgenau zugeschnitten und dem Legebereich zugeführt werden – oder über einen Bypass als bereits fertig gehobelte Brettware in die Anlage eingeschleust werden. Yuri Vorobyev hebt weiterhin hervor: „Die zusätzliche Möglichkeit der Einschleusung von Querlagen-Lamellen verdoppelt die Anlagenkapazität im Pressenbereich auf einen Schlag! Damit sind wir im Produktionsvolumen nicht mehr ausschließlich abhängig von der Kapazität der Keilzinkenanlage!“

Weitere Verträge mit MINDA bereits unterzeichnet

Längslagen-Lamellen werden nach dem Hobeln automatisch zu kompletten Lagen gesammelt und bereitgestellt – eine Ausschleusung dieser bis zu 18,40 m langen Lamellen in ein separates Hallenschiff ist jedoch bereits vorgesehen. Vielsagend schmunzelt Yuri Vorobyev: „Wer weiß was in Zukunft noch kommt?“

Beim automatischen Aushärtelager auf drei Etagen von MINDA ist zumindest klar, was noch kommen kann: „Drei zusätzliche Etagen haben noch Platz in der Halle – die Elevatoren sind darauf bereits ausgelegt“, ergänzt Yuri Vorobyev.

Nach dem erfolgreichen Start der Brettsperrholz-Produktion schaut der Generaldirektor nun gespannt in die Zukunft – die Verträge über die Lieferung einer ergänzenden Produktionslinie für Brettschichtholz am gleichen Standort sind mit MINDA bereits unterzeichnet.