Veröffentlicht in der International Paper Board Industry, Februar 2022

MINDA realisiert seit 2017 Lagersysteme für Fertigware und Bogenware. Hierzu gehören Hochregallager-Lösungen und Inhouse Lager. Dabei hat sich MINDA darauf spezialisiert, ein Lagerkonzept zu entwickeln, welches für geringe Hallenhöhen die ideale Lösung bietet. Das Inhouse Lager besteht aus der Stahlkonstruktion des Regals und einem Regalbediengerät pro Gasse, welches auf mehreren Ebenen ein- und auslagert. Diese Lagerlösung deckt eine weitreichende Formatvielfalt ab und es können Gewichte bis zu mehreren Tonnen einlagert werden. Durch die Ausnutzung der Hallenhöhe kann im Vergleich zum herkömmlichen Flächenlager hinter der Wellpappenanlage flexiblere Lagerkapazität generiert werden.

Inhouse Storage mit Regalbediengerät ohne obere Führungsschiene

Inhouse Storage Solutions 

Die MINDA Inhouse Storage Solution ist ideal bei geringen Platzverhältnissen, da sie auf geringem Footprint senkrecht nach oben aufgebaut wird und dabei die vorhandene Hallenhöhe voll ausnutzt. 

Das Lagerkonzept für Inhouse-Lager beinhaltet die Einzellagerung von Blöcken. Damit wird gewährleistet, dass der Trocknungsprozess der frisch produzierten aus der Wellpappenanlage kommenden Bogenware für jeden Block gleich ist. Somit herrschen optimale Bedingungen für die Weiterverarbeitung der Wellpappenblöcke. 

Der Anspruch an Lagerkonzepte hinter der Wellpappenanlage wird immer höher: Während der Ausstoß dieser Anlagen weiter steigt, können die Verarbeitungsmaschinen gleichzeitig immer schneller produzieren. Für diesen Prozess ist es erforderlich eine immer gleiche Kondition der Wellpappenformate für den Druck- und Stanzvorgang zu haben. Dies wird durch eine entsprechend gleichbleibende Lagerzeit erreicht. Somit ist ein gestiegener Bedarf an Lagerkapazität gegeben, um die Wellpappenanlage einerseits optimal entsorgen zu können und andererseits den gestiegenen Ansprüchen der Verarbeitungsmaschinen gerecht zu werden. Vor diesen muss mehr Wellpappe bereitgestellt werden können, um sie entsprechend der Geschwindigkeit optimal zu beschicken. 

Das perfekte Zusammenspiel mit der Wellpappenanlage garantiert die Inhouse-Lager-Lösung, indem nicht nur mehr Lagerfläche auf geringerem Raum entstehen kann, sondern auch mehr Flexibilität gewonnen wird. Die Wellpappenanlage kann gezielt Aufträge in das Lager vorproduzieren und wird damit weiter von den Verarbeitungsmaschinen entkoppelt. Durch die einfach-tiefe Einlagerung innerhalb des Lagers kann dabei direkt auf jeden einzelnen Block zugegriffen werden. 

Die Konzeption des Inhouse Lagers erfolgt komplett individuell nach den örtlichen Gegebenheiten und kundenspezifischer Anpassung an die Produktion. Die Planung der einzelnen Regalfächer des Inhouse Lagers wird individuell auf die notwendigen Abmessungen (L x B x H) der Produkte abgestimmt. Dabei können einzelnen Regalfächern, je nach vorhandenen Störkonturen des Deckenspiegels, auch individuelle Abmessungen zugewiesen werden. 

Die Belegung der Regalfächer ist dabei einzeln aber auch doppelt möglich, sodass beispielsweise ein Großblock eingelagert werden kann oder auch zwei kleine halbe Blöcke in Größe einer halben Fachbreite nebeneinander in einem Fach eingebracht werden können. In Kombination mit einem kleinen Maschinenlager als Flächenlagerausführung erhält man die höchstmögliche Dynamik im Prozess. 

MINDA Regalbediengerät 

Speziell passend zur Inhouse Storage Lösung hat MINDA ein Regalbediengerät entwickelt, was für sehr niedrige Bauhöhen ausgelegt ist. Das Regalbediengerät verfährt auf zwei Bodenschienen und benötigt keine obere Führungsschiene. Der damit freiwerdende Platz unter dem Deckenspiegel schafft zusätzliche Lagerkapazität, da die vorhandene Hallenhöhe nahezu komplett ausgenutzt werden kann. Das Regalbediengerät kann zwischen Dachbindern (oder anderen Störkonturen) eintauchen, um jegliche Platzverhältnisse auszunutzen. Dazu wird der Korpus des Lastaufnahmemittels über den Mast hinausgefahren und nutzt diese zusätzliche Höhe zum Ein- und Auslagern im Regal. Das Bedienen der Regalfächer erfolgt in beide Richtungen per Teleskopgabeln. 

Durch das geringe untere Anfahrmaß ist das Regalbediengerät optimal an die MINDA Fördertechnik angepasst. Dabei können die Nutzen durch den Einsatz von Kettenförderern auf dem Regalbediengerät auch ohne notwendiges Ausheben an die Fördertechnik übergeben werden. Zusätzlich sind Regalbediengerät und Regalbau autark, sodass keine seitlichen Kräfte auf den Regalbau einwirken und dieser in der Regel in simpler Leichtbautechnik konstruiert werden kann. Für den Aufbau eines Inhouse-Lagers reicht üblicherweise Industrieboden und es werden keine zusätzlichen Fundamente benötigt. 

Detaillierter Planungsablauf  

Um für den Kunden die bestmögliche Lösung zu erarbeiten, ist es das Ziel, nicht nur einen allgemeinen Standard als Lagerlösung zu implementieren, sondern ein Konzept zu entwerfen, was passgenau auf die Produktion des Kunden abgestimmt ist und die zur Verfügung stehende Fläche so optimal wie möglich ausnutzt. 

Dazu stellt MINDA mit einer eigenen Simulationsabteilung schon zum Projektstart ein Team zur Verfügung, welches alle Gegebenheiten durch ausführliche Datenerhebung und -auswertung in die Planung mit einbezieht. Zu Beginn wird vor Ort ein 3D-Scan der Bestandshalle(n) durchgeführt. Durch diesen Scan wird ein virtuelles Abbild der Halle erzeugt und die Ist-Situation kann mit allen notwendigen Maßen dreidimensional dargestellt werden. Damit wird das geplante Projekt gleich zu Beginn visualisiert und es können beispielsweise Störkonturen eindeutig identifiziert werden. 

Zusätzlich zu den Daten aus dem 3D-Scan bezieht die Simulationsabteilung die Produktionsdaten des Kunden aus der Wellpappenanlage mit ein. Auf Grundlage dieser realen Daten kann die Produktion im Vorfeld simuliert und Bottlenecks können identifiziert werden. 

Basierend auf diesen Daten wird ein Lagerkonzept entwickelt, welches den Ausstoß der Wellpappenanlage berücksichtigt und gleichzeitig das Produktportfolio des Kunden mit einbezieht. Dabei steht MINDA in engem Austausch mit dem Kunden, da auch vorausschauend für die Zukunft Lagerkapazitäten eingeplant werden können, um eine langfristige Lösung zu schaffen. 

Fazit 

Von der Planung bis zur Umsetzung des Projekts erhält der Kunde bei MINDA als Komplettanbieter im Bereich Intralogistik alles aus einer Hand. Auch bei geringen Platzverhältnissen verspricht die Inhouse-Storage Lösung ein Lagerkonzept, in Verbindung mit einem Teilflächenlager, was in Flexibilität und Kapazität den gestiegenen Produktionsansprüchen gerecht wird.